Bodendecker und Stauden für den Gehölzrand
Wenn Sie auf der Suche nach attraktiven Gewächsen sind, die gut an halbschattigen Standorten oder in schattigen Bereichen am Fuße von Gehölzen wachsen, empfehle ich Ihnen für Ihr Beet diese drei idealen Pflanzen. Darf ich vorstellen:
"Ein tolles Trio:
Purpurglöckchen, Elfenblume und Kaukasus-Vergissmeinnicht."
Diese Stauden sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch pflegeleicht, robust und anpassungsfähig. Was genau diese drei Stauden ausmacht, was sie charakterisiert und warum ich Sie empfehlen kann, erfahren Sie in diesem Blogartikel.
Warum sind diese drei Stauden ideale Pflanzpartner für den halbschattigen oder schattigen Gehölzrand?
Ganz einfach: diese tollen Drei ergänzen sich. Visuell und auch hinsichtlich ihrer Wachstumsbedingungen und Pflegeansprüche.
Kompatible Wachstumsbedingungen: ähnlicher Anspruch an Standort, Boden und Licht:
Alle drei bevorzugen sehr ähnliche Standortbedingungen, was sie zu idealen Partnern für eine gemeinsame Bepflanzung macht:
Pflegeleicht: Sie sind alle drei pflegeleicht und robust, was sie ideal für Gärtner macht, die eine schöne, aber eine wenig anspruchsvolle Gartenbepflanzung suchen.
Halbschatten bis Schatten: Diese Stauden gedeihen hervorragend an halbschattigen bis schattigen Orten, wie man sie oft in der Nähe von Bäumen und Sträuchern, also am Gehölzrand findet. Auch lichter Schatten und absonnige Gartenbereiche kommen für dieses Trio in Frage. Die unter dem lichten Blätterdach eines Baumes entstehenden Stellen mit Streulicht bieten ebenfalls einen geeigneten Pflanzplatz.
Bodenfeuchtigkeit: Sie bevorzugen humusreiche, frische bis feuchte Böden. Sie kommen aber auch zeitweilig mit trockeneren Bedingungen zurecht.
Ästhetische Harmonie:
Zudem ergänzen sie sich farblich und strukturell sehr gut. Die unterschiedlichen Blattformen, Farben und Blütezeiten sorgen für ein abwechslungsreiches und zugleich harmonisches Gesamtbild. Man kann sie alle drei als Blattschmuck-Stauden bezeichnen, da sie durch schöne Blattformen und Farben charakterisiert sind. Besonders das Sortiment der Heuchera bietet, je nach Sorte, eine große Auswahl an Blattfarben und Blattzeichnungen angefangen von grün über rot bis hin zu Aubergine- oder Brauntönen. Zudem haben sie alle drei eine ähnliche Wuchshöhe und bilden mit ihrem dichten Blattwerk bei flächiger Bepflanzung einen durchgehenden Teppich.
Kontinuierliche Attraktivität:
Diese drei bieten eine kontinuierliche Attraktivität von Frühling bis Herbst und sogar Winter.
Frühling: Elfenblume und Kaukasus-Vergissmeinnicht blühen und setzen dezente Farbakzente.
Sommer: Das Laub der drei Stauden bleibt attraktiv und sorgt für Struktur. Das Silberglöckchen blüht im Sommer oder später, je nach Wahl der Sorte.
Herbst: Das Silberglöckchen blüht im Herbst, je nach Wahl der Sorte.
Herbst und Winter: Die wintergrünen Blätter von Silberglöckchen und Elfenblume sorgen weiterhin für Farbe und Struktur im Garten.
Empfehlenswerte Sorten für Elfenblumen (Epimedium):
Epimedium x warleyense 'Orangekönigin'
Die 'Orangekönigin' ist unter den Elfenblumen ein echter Klassiker und ist im Vergleich zu anderen oft anspruchsvollen Elfenblumen recht genügsam und wüchsig. Hier sind einige Informationen über diese Pflanze und Gründe, warum sie eine sehr gute Wahl für Ihren Garten ist:
Blüten: Die zarten Blüten von 'Orangekönigin' sind leicht nickend und wirken sehr anmutig. Sie haben eine helle orange Färbung und erscheinen im späten Frühjahr von April bis Mai.
Laub: Die Blätter treiben im Frühling mit einem bronzefarbenen Ton aus und nehmen im Laufe des Sommers eine kräftige grüne Farbe an. Im Herbst färben sich die Blätter oft wieder in attraktive Rottöne oder Bronzetöne, was für zusätzliche saisonale Farbe sorgt. Das Laub ist wintergrün, was bedeutet, dass es in milden Wintern erhalten bleibt und somit auch zur kalten Jahreszeit für Farbe und Struktur im Beet sorgt.
Wuchsform: Epimedium 'Orangekönigin' erreicht eine Höhe von etwa 30-40 cm. Die Pflanze breitet sich langsam durch Rhizome aus und bildet im Laufe der Zeit einen dichten Teppich. Sie eignet sich daher sehr gut als Bodendecker. Ihr dichter Wuchs hilft, Unkraut zu unterdrücken und den Boden zu schützen, wodurch sie zu einer praktischen und ästhetischen Lösung für große Gartenflächen wird. Beim Pflanzen können Sie hier einem Pflanzabstand von 30cm annehmen, das sind in etwa 10 bis 13 Stück pro Quadratmeter.
Standort: So wie die meisten Schattenpflanzen brauchen Elfenblumen generell eher frischen oder sogar feuchten Boden. Doch ist 'Orangekönigin' ersteinmal gut eingewachsen, kommt sie auch auf zeitweise trockenen Böden gut zurecht. Sie toleriert Wurzeldruck, was sie ideal für schwierige Standorte unter Bäumen macht. 'Orangekönigin' wächst gut auf schattigen Plätzen und in dunkleren Ecken mit wenig Sonne. Sie macht sich daher sehr gut im Schattengarten. In halbschattigen Lagen, wo Bäume und Sträucher zeitweilig Schatten spenden, gedeiht sie ebenso. Auf pralle Mittagssonne reagiert sie allerdings empfindlich und sollte daher bei halbschattiger Pflanzung zur Mittagszeit keine direkte Sonneneinstrahlung abbekommen. Auch absonnige Standorte kommen in Frage.
Pflege: Die Pflege ist gering. Ein Rückschnitt der alten Blätter im späten Winter oder frühen Frühling fördert das Wachstum neuer Blätter und Blüten.
Empfehlenswerte Sorten für Silberglöckchen, Pururglöckchen (Heuchera):
Zottiges Silberglöckchen: Heuchera villosa var. macrorrhiza
Aufgrund ihrer Robustheit, Anpassungsfähigkeit und ihrer dekorativen aber natürlichen Wirkung kann ich diese Heuchera sehr empfehlen. In der Staudensichtung erhielt diese Heuchera zwei Sterne **, also ein "sehr gut".
Hier sind einige Informationen über diese Pflanze und Gründe, warum sie eine sehr gute Wahl für Ihren Garten ist:
Blüten: Die Blütenrispen erheben sich über einem dichtbuschigen Blattwerk und erscheinen im Spätsommer oder frühen Herbst und bestehen aus weißen bis cremefarbenen Blüten.
Laub: Die großen, samtigen Blätter dieser Heuchera sind in einem hellen apfelgrünen Ton gefärbt und haben eine leicht behaarte Textur. Die Blätter bleiben lange attraktiv und verleiht Ihrem Beet somit über einen längeren Zeitraum hin Struktur. Im Herbst können sich die Blätter in attraktive Bronze- oder Rottöne verfärben, was zusätzliche saisonale Farbe bietet. Im Vergleich zu anderen hat diese großblättrige Heuchera hier ein eher schlichtes Laub, wirkt aber dadurch sehr natürlich. Dadurch, dass diese Heuchera sich optisch etwas zurücknimmt, lässt sie sich gut mit anderen Stauden, insbesondere Blattschmuckstauen, kombinieren ohne, dass es zu überladen wirkt. Wer doch etwas mehr Farbe braucht, dem empfehle ich die Sorte ‘Brownies‘. Ihr Laub ist in grünen und braunroten Tönen gefärbt. Insbesondere die Blattunterseiten sind mit ihrer bräunlichen/violetten Färbung ein Hingucker.
Wuchsform: Diese Heuchera wächst horstig, bildet aber bei entsprechend dichter Bepflanzung einen dichten Teppich. Sie erreicht eine Höhe von etwa 30-60 cm. Pflanzen Sie hier mit einem Pflanzabstand von 40cm, das sind ca. 6 bis 8 Stück pro m².
Standort: Das zottige Silberglöckchen mag halbschattige Lagen und absonnig gelegene Standorte. Frischen oder leicht feuchten Boden vertragen die meisten Halbschattenpflanzen besser, als zu trockenen. So auch das Silberglöcken. Dank seines behaarten Laubes kann es jedoch ein gewisses Maß an Sonne und sommerlicher Trockenheit vertragen. Somit steht auch einer Pflanzung an sonnigere Standorte nichts im Wege, wenn bei lang anhaltender Trockenheit auf ausreichend Bodenfeuchte geachtet wird.
Pflege: Die Pflege ist gering. Ein Rückschnitt des alten Laubs im späten Winter oder frühen Frühling fördert das Wachstum neuer Blätter und Blüten. Für Schnecken ist diese Heuchera uninteressant.
Hier mit Beetvordergrund ist das Zottige Silberglöchen zu sehen. Es eignet sich sehr gut für die erste Reihe im Beet bzw. als Einfassungspflanze für Beete. Sein dichtes, buschiges Blattwerk bleibt lange attraktiv, da es wintergrün ist. Die grünlich-weißen Blüten erscheinen im Spätsommer/Herbst und sind durch ihre dezente Farbgebung mit vielen anderen Farben, gerne auch kräftigen Farben, kombinierbar. Es zeichnet sich durch seine robusten Eigenschaften aus und kann, wie hier auf dem Foto, in den Halbschatten oder Streuschatten von Bäumen gepflanzt werden.
Empfehlenswerte Sorten für das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera):
Kaukasus-Vergissmeinnicht: Brunnera macrophylla 'Jack Frost'
'Jack Frost' ist einfach eine wunderschöne Erscheinung und eine wahre Blattschmuckpflanze. Das auffällig schöne Blattwerk mit silbrig weißen Akzenten bringt Eleganz in Ihren Garten.
Hier sind einige Informationen zur Pflanze und Gründe, warum ich Sie ihnen empfehle:
Blüte: 'Jack Frost' verzaubert uns mit seinen himmlischen blauen Blüten, die im Frühling erblühen. Diese Blüten stehen in schönen Kontrasten zu den silbrigen Blättern und verleihen der Pflanze eine zarte, bezaubernde Erscheinung.
Laub: Die großen herzförmigen, rauen Blätter sind silbrig-weiß und mit einer Blattzeichnung in Form eines netzartigen Muster aus grünen Adern durchzogen. Diese auffällige Zeichnung erweckt den Eindruck, als wären die Blätter mit Raureif überzogen. Dies verleiht der Pflanze einen besonderen Glanz und sorgt für einen Hauch von Helligkeit in schattigen Gartenbereichen. Die Blätter bleiben lange in den Herbst hinein attraktiv und geben somit Ihrem Beet Struktur.
Wuchsform: 'Jack Frost' bildet dichte, buschige Horste und erreicht eine Höhe von etwa 30 bis 40cm. Pflanzen Sie hier mit einem Pflanzabstand von 30 oder 35cm, das sind ca. 9 bis 12 Stück pro m².
Standort: An einem Platz mit frischem Boden im lichten Schatten oder Halbschatten fühlen sich Kaukasus-Vergissmeinnicht am wohlsten. Ein absonniger Standort an Nordseiten von Gebäuden kommt aber genauso in Frage. Kaukasus-Vergissmeinnicht wachsen in der Sonne zwar auch, aber viel direkte Sonne kann die Blätter verbrennen. Daher sollten Sie es nicht an Plätze mit starker Sonneneinstrahlung pflanzen, sondern eher auf einen mäßigen Lichteinfall achten. Kurze Bodentrockenheit wird gut vertragen. Bei anhaltender Trockenheit sollte gewässert werden.
Pflege: Die Pflege ist einfach. Entfernen Sie abgestorbene oder beschädigte Blätter, um die Pflanze gesund zu halten. Pflanzen Sie 'Jack Frost' nicht direkt in den Tropfbereich unter die Gehölze, sondern besser vorne an den halbschattigen Beetrand. Die Blätter von 'Jack Frost' nehmen es übel, wenn es nach einem Regenguss ständig von oben nachtropft.
Und, gefällt Ihnen das tolle Trio auch so gut wir mir? Wie Sie sicher bemerkt haben, liegt bei diesen Pflanzen der Schwerpunkt auf den schmückenden Blättern, weniger auf imposanten Blüten. Grund dafür ist, dass in Schattenbereichen wachsende Pfanzen naturgemäß eher kleinere und zartere Blüten bilden im Vergleich zu den sonnenanbetenden Pflanzen. Wer noch mehr Blütenfülle sucht, kann das tolle Trio sehr gut mit frühblühenden Zwiebel-und Knollenblumen kombinieren, die einfach zwischen die Blatthorste gesetzt werden und im Frühling mit Blütenfülle auftrumpfen. Das im Frühjahr frisch austreibende Blattwerk des Trios wird die mit der Zeit vergilbenden Blätter der Zwiebelblumen geschickt kaschieren. Im Schatten gedeiht zum Beispiel das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) und das Spanische Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica). Im Halbschatten wächst die Balkan-Anemone (Anemone blanda), das Maiglöckchen (Convallaria majalis) und die Schachbrettblumen (Fritillaria meleagris.) Auch einige Narzissen wie beispielsweise die Cyclamineus-Narzissen wachsen im Halbschatten gut.
Weitere geeignete Pflanzen für ein halbschattiges oder schattiges Plätzchen, die ich Ihnen empfehlen kann, sind zum Beispiel: Storchschnabel, Herbst-Anemonen, Frauenmantel und Lenzrosen. Auch die Astilbe, Funkien (Hosta) und Tränendes Herz (Dicentra spectabilis) fallen mir dazu ein. Sie gehören quasi zu den Top 10 der Halb-/Schattenpflanzen. ... Ach, der Farn fällt mir auch noch ein! Aber mehr dazu in einem anderen Blogbeitrag.
Bis bald, Ihre Isabel