Blütenpracht im Winter
Das Wetter ist kalt und trüb und beim Blick aus dem Fenster hinaus in Ihren Garten sehen Sie nur Stauden, die ihre Blütezeit schon hinter sich haben. Dabei müssen Sie im Winter nicht auf Blüten in Ihrem Garten verzichten.
Vielleicht haben Sie die Christrose, auch Schneerose genannt, schon einmal im Gartencenter gesehen, sie aber für eine empfindliche Pflanze gehalten, die eher als Deko zur Weihnachtszeit in Wohnräume kommt. Ähnlich wie der Weihnachtsstern. Doch die Christrose ist eine winterharte Staude, die auch Ihren winterlichen Garten mit ihren weißen Blüten schmücken kann.
Ich stelle Ihnen die Christrose (Helleborus niger) näher vor:
Die Staude gehört zur Gattung Nieswurze (Helleborus) und zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie ist eine wintergrüne und mehrjährig Pflanze und wächst eher niedrig. Sie macht sich daher in der vorderen Reihe in Ihrem Beet am besten. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 30 cm und wächst locker und horstartig. Ihre Blütezeit ist der Winter und das zeitige Frühjahr, zwischen Dezember und März.
Bei optimalen Pflanzbedingungen sollte der Boden humus- und nährstoffreich, gut durchlässig und nicht zu trocken sein. Ein neutraler bis alkalischer ph-Wert und ein ausreichend hoher Kalkgehalt des Bodens, kommt der Pflanze ebenfalls zu Gute. Gedüngt wird im Februar und Sommer mit einer Gabe Kompost oder organischem Dünger (Hornspäne).
Steht Ihre Christrose unter laubabwerfenden Sträuchern und Sie lassen das Laub liegen, bildet das verrottende Laub die Nährstoffzufuhr. Im Vergleich zu anderen Pflanzen stellt die Christrose wenig Ansprüche. Zudem muss sie auch nicht zwingend zurück geschnitten werden, was sie doch recht pflegeleicht macht. Falls Sie aber doch nicht untätig sein und ihrer Christrose etwas Gutes tun wollen, entfernen Sie im Herbst alte, unschön gewordene Blätter. Dies beugt auch der sogenannten Schwarzfleckenkrankheit (Coniothyrium hellebori) vor, bei der sich schwarze Flecken auf den Blättern bilden. Ein zu niedriger ph-Wert oder eine Überdüngung mit Stickstoff können ebenfalls zur Ausbreitung dieser Pilzkrankheit beitragen. Setzen Sie also die Düngung mit Hornspänen moderat ein.
Als Standort eignen sich am besten Bereiche im Halbschatten oder im lichten Schatten unter Sträuchern und Bäumen. Auch sonnige Plätze sind möglich, wenn Sie den Boden mit einer Mulchschicht vor zu starker Austrocknung bewahren.
Vorsicht: Die Pflanze ist giftig.
Tipp:
Sie können Geld sparen, wenn Sie Ihre Christrosen später kaufen. Zum Start der Weihnachtssaison sind die Pflanzen zum Teil doch recht teurer. Ich habe meine Christrosen dieses Jahr erst Mitte Januar im Angebot für die Hälfte des Preises erstanden. Zur Weihnachtszeit angebotenen Christrosen sind häufig im Gewächshaus vorgezogen worden und etwas empfindlicher als im Freien gezogene Pflanzen. Wenn Sie sie direkt ins Beet setzen möchten, können Sie sie im ersten Winter mit Vlies oder Laub abdecken zum Schutz vor Frost. Ich werde es dieses Jahr ohne Abdeckung versuchen. Es soll schließlich alles auch pflegeleicht bleiben.
Genießen Sie den blühenden Winter!
Bis bald, Ihre Isabel